(Tut mir leid, wenn ich immer so viel schreibe. Ich kanns nicht kurz)
Dass der Alkohol angesprochen wurde ... ja, da hab ich gar nicht dran gedacht.
Ich trinke selbst überhaupt nicht - nicht mal am Bier nippen oder so, daher hatte ich das Thema gar nicht auf der Pfanne.
Natürlich kann man unmöglich irgendwie festschreiben, wie viel getrunken werden sollen und ob oder ob nicht und überhaupt. Darum geht´s auch nicht.
Dass man nicht besoffen fahren sollte, dürfte jedem klar sein. Und so viel Hirn sollte vorhanden sein, dass das jedem dann auch in der entsprechenden Situation klar ist.
Und wenn das nicht ... dann sollten andere dafür da sein, auf denjenigen aufzupassen. Ihm KEINE Vorwürfe machen, sondern auf ihn AUFPASSEN.
FÜR JEMANDEN DA SEIN, weil dieser Jemand gerade in einem Zustand ist, in dem er für sich selbst nicht mehr da ist - wegen geistiger Vollumnebelung.
Das sind zwei grundlegend verschiedene Ansätze.
Jemanden zusammenzuscheißen wegen einem Fehler (besoffen fahren zu wollen), ist genau das GEGENEINANDER, was ich meine.
Ein Aufpassen - ein für jemanden da sein, ist ein MITEINANDER.
Das mag irgendwie logisch sein, sich aber dessen BEWUSST zu sein, DASS ES EIN UNTERSCHIED IST, und diesen Unterschied zu leben und wahrzunehmen, ist das Entscheidende.
Sich in jeder Situation selbst zu hinterfragen: Agiere ich jetzt gegen- oder miteinander mit dem, was ich vorhabe, was ich tue?
Klar soweit?
Gut, nochmal was Grundlegendes.
Brauchen wir das? (Brauchen wir´ne Bewegung, ´ne neue Gruppe etc)
Frage: Wer ist wir?
Ist die Frage, wer ICH (die Frage stellt sich dann jeder selbst) eigentlich bin und ob ICH das brauche, nicht viel entscheidender?
Es geht nicht darum, wie man sich auf Treffen oder Stammtischen verhält. Es geht darum, was man SELBST und FÜR SICH SELBST für eine Einstellung hat.
Wie ich im Einganspost schon schrieb: Die Menschen dieses Landes kann man so leicht gegeneinander aufhetzen. Und das nicht nur im Verkehr, sondern in allen Bereichen. Ich weiß nicht, ob das speziell Landbezogen ist - darum gehts auch nicht. Das ist egal.
Dass aus einer Bewegung, die vielleicht aus der Fahrradszene kommt, etwas Größeres werden kann - nämlich dass JEDER FÜR SICH sich selbst überdenkt und POSITIV und MITEINANDER agiert, in allen Lebensbereichen, könnte das nicht ein viel lohnenderes Ziel sein?
Ok, das klingt jetzt vielleicht irgendwie esoterisch-weltverbesserisch, aber ich sehe das ganz pragmatisch.
Unsere Gesellschaft hat sich zu einer strunzdämlichen Ellbogengesellschaft entwickelt. Zwar gründen sich überall Grüppchen, die in sich und zu sich selbst relativ loyal sind, aber zwei verschiedene Grüppchen können dann schon wieder leicht in einen Krieg miteinander verfallen.
@ D:
Genau.
Vorschriften.
Eben das NICHT!
Diese Vorschriftswut unserer Kultur hat mMn ja mit Schuld daran, dass sich die Gesellschaft gegenseitig die Köppe einhaut.
Weil es für jeden Scheiß eine Vorschrift gibt, DENKEN DIE LEUTE NICHT MEHR SELBST!
Wozu auch, die Vorschriften nehmen es einem ja ab. Und ich denke, jeder kennt irgendwen, der einfach nur deshalb auf eine Vorschrift besteht, WEIL ES SIE GIBT!
Eine Vorschrift auch mal als das anzusehen, was sie ist - nämlich meist eine von irgendwelchen selbstdarstellerischen Vollspacken erlassene Gängelungsverordnung aufgrund von Geltungssucht - darum gehts.
SELBST mal zu denken, SELBST zu entscheiden, ob man nicht auch MENSCHLICH MITEINANDER einen Fehler beheben kann, das ist der Punkt.
Nun, muss man sich dafür kennzeichnen?
Eigentlich nicht.
Aber wir sind eben Menschen. Der normal funktionierende Verstand wird meinem Blabla wahrscheinlich größenteils zustimmen.
Sprich, wenn derjenige entspannt, relaxed und in guter Stimmung ist.
Geschenkt.
Es geht nämlich darum, dass man die positive Einstellung auch und gerade dann behält, wenn man eben NICHT entspannt und relaxed ist. Eben dann, wenn man in einer Stresssituation ist, wo man sich ungerecht behandelt fühlt, wo man meint, eigentlich im Recht zu sein etc.
Heißt: Dann, wenn man eigentlich das Recht hat, auf selbiges zu pochen (wegen einer Vorschrift oder Vergleichbarem) es dann eben NICHT zu tun.
(Nochmal: man soll auch nicht alles wortlos schlucken. Aber die Musik, die man spielt, ist entscheidend.)
Und ein Patch, ein öffentlich sichtbares Bekenntnis, kann einem vielleicht grad in entsprechenden Situationen dabei helfen bzw einen daran erinnern, dass man sich ja eigentlich anders verhalten wollte, als man gerade vorhat, es zu tun.
Das ist im Grunde das, was dahinter steht.
Es geht doch nicht nur darum, dass man keine Omas und/oder Ampeln überfährt.
Es geht um eine Lebenseinstellung.
Wenn wir mit irgendeiner Situation just in dem Moment, in der sie existiert, ein Problem haben, dann sollte man so fair sein (sich SELBST gegenüber auch!!!), und das ansprechen. Und eben in einer positiven Art.
Auch das dürfte dem normal funktionierenden Hirn klar sein: Wenn dir was stinkt, dann sag es jetzt.
Aber tun wir das immer? Sind wir uns selbst immer sicher, dass wir "das Recht" dazu haben, jetzt in der Situation einen anderen evtl. zu kritisieren, ihn anzusprechen, seine Meinung zu sagen? Sind wir nicht vielleicht unsicher, halten uns lieber zurück, weil wir uns nicht sicher sind, ob wir das DÜRFEN?
Das mag im ersten Moment widersprüchlich wirken. Einerseits erzähl ich was von Rücksicht und nicht auf sein Recht bestehen, andererseits sag ich, dass man seinen Mund aufmachen soll.
Doch beides gehört zusammen: Kommunikation.
Wir müssen offen und ehrlich miteinander umgehen, wir müssen anfangen, miteinander zu reden. Auf eine nette, freundliche Art.
Wir wissen, dass wir alle Individuen sind (ja ich weiß, ich nicht) und unterschiedlich denken und empfinden. Es ist unmöglich zu leben, ohne dem einen oder anderen auf die Füße zu treten. Treten bleibt nicht aus.
Aber wir müssen reden. Wir müssen aufeinander zu gehen und diese scheiß Vorschriften mal beiseite lassen. Wir können selbst denken. Nur müssen wir anfangen, das wieder zu lernen.
(Wir müssen wir müssen ... lauter Vorschriften
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
).
Also, es geht nicht nur um Verkehr. Es geht um eine Lebenseinstellung. Es geht darum, dass es irgendwo anfangen sollte, und warum nicht aus dem Verkehr heraus - schließlich kann sich dem kaum jemand entziehen. Zumal man eben mit Leuten zu tun hat, die man nicht kennt.
Die Cruiser können die Anstoßer sein, diejenigen, mit denen alles anfängt.
Und ein Patch, eine öffentliche Kennzeichnung, ein offizielles Bekenntnis kann einem vielleicht dabei helfen, sich am Riemen zu reißen, vor allem dann, wenn es einem schwer fällt. Mein Gegenüber weiß meist nicht, dass es mir gerade beschissen geht oder ich ohnehin geladen bin. Woher sollte er es dann auch wissen? Ein Patch kann ein magisches Brandmal sein, dass einem an seine Pflicht erinnert. Einen daran erinnert, dass der Gegenüber auch ein Individuum ist, mit eigenen Empfindungen. Das sollte man respektieren.
Vielleicht am Ende noch ein ganz simples Beispiel:
Man stelle sich vor, man wacht mit einer neutralen Gefühlsstimmung auf. Man ist weder besonders positiv, noch besonders negativ gestimmt.
Nun führt einen der erste Schritt in einen Raum, der mit Menschen angefüllt ist, die alle scheiße drauf sind.
Was wird dann mit einem selbst passieren?
Was wird passieren, wenn man den Raum verlässt und in die Öffentlichkeit geht und mit anderen zu tun hat?
Gleiche Situation:
Nur dass man jetzt einen Raum betritt, der mit gut gelaunten Menschen gefüllt ist.
Was wird passieren, wenn man den Raum verlässt, und mit Menschen "draußen" zu tun hat?
Ist es also nicht die persönliche Stimmung, die man - wie eine Kreiselenergie, einen Bumerang - aussendet und die (zumindest theoretisch) früher oder später wieder bei einem ankommt?
Nun, meist gibt es solche Räume mit entsp. Menschen nicht.
Es liegt also an einem selbst, in sich einen solchen zu erschaffen. Je nachdem. Welchen man für den besseren hält.
So, habe fettich.