Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

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IPimpYourFahrrad
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von IPimpYourFahrrad »

Felt-Jäger hat geschrieben:Klar bist du gefährdet!!!

Du bist fahrradsüchtig! :mrgreen: +-+.
:) :) :) Sagt mal habt ihr kein Bett? Lasst eure Schlafstörung mal behandeln :wink: Fahrräder zählen zum einschlafen könnte Helfen -.;
@ Mops: wie ober schonmal beschrieben Muffe an Muffe würden bei meinen Oldis 9cm machen. alsu sind deine 10 cm noch nicht das Minimum.
MFG dat IPimpYourFahrrad euer Dave!
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MiWi
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

Hängt von vielen Faktoren ab....

Wenn man voraussetzt, dass Oberrohr und Unterrohr sauber angeschlossen werden, ist der hauptsähliche Faktor die Erhöhung der Radialbelastung der Lager / Lagerschalen und weiterführend dann irgendwann des Steuerrohres auf lokale Biegung der Wandung. (damit auch Scherbelastung des Gabelschaftes, die Biegebelastung des Schaftes am Anschnitt / unteren Lager ist unabhängig von der Steuerlagerspreizugn jedoch immer gleich)

Ich verwende 37x1.5er Cromo Steuerrohre und stark endverstärkete 1.1/8 Zoll CroMo Gabelschäfte. Mit nem ordentlichen Industrielager Steuersatz würde ich auch gefühlsmäßig bis 10cm für absolut unbedneklich halten. Die Belastungen machen dem Rohr und den Lagern nix, dat kann gutes Material locker ab. Darunter wirds dann irgendwann unsinnig.

Man kann das halt nich losgelöst betrachten. Ich würd da dann entsprechend dimensionierte Ober/Unterrohre mit eher langen und kräftigen Endverstärkungen hintersetzen. (Ordentliche Lötungen / schweißnähte sind sowieso immer wichtig am Steuerkopf.)

Wird aber auch ne ganze Zeit gut halten, wenn man es mit einfacheren Mitteln macht. Ob nen Rahmen brauchbar oder wirklich gut gemacht ist, zeigt halt erst die Zeit. Der eine hält halt nen paar Monate oder wenige Jahre (was für nen Cruiser und zum bisken Spaß haben ja oft ausreicht), ein gut gemachter kann Jahrzehnte halten (abhängig von der Beanspruchungsintensität und -häufigkeit).
Gruß, Michael

Dat MiWi ihm seine Bastelbude -> http://www.miwis-bastelbu.de
schraubenkoenig
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von schraubenkoenig »

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mops-cruiser
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von mops-cruiser »

schraubenkoenig hat geschrieben:Freimachen -
Lager festlegen -
Ersatzkräfte anbringen-

berechnen und die Zahlen bewerten...

Wenn sauber gearbeitet wurde, wird auch ein Rahmen mit deutlich kürzerem Steuerrohr funktionieren. Aufgrund der Hebelverhältnisse treten an einigen Stellen dann aber deutlkich höhere Belastungen auf, die entsprechend abgefangen werden sollten.

Was heißt berechnen und zahlen bewerten???
...am bike-bauen mag ich alles, außer lackieren -.; und das immer wegen nem Ergebnis gedrängelt wird :roll:
schraubenkoenig
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von schraubenkoenig »

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MiWi
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

Ähm, sei mir nicht böse.....
Naja eben Knotenkräfte, Ritter-Schnitt-Verfahren, Cremona-Plan...
Fürn Kragarm nach Balkentheorie braucht es o.g. Verfahren nicht , bzw. geht das damit nicht.
(beide Verfahren dienen der Berechnung von Stabkräften in Fachwerken. Weder ne Gabel, noch nen Rahmen sind Fachwerke.)
Und da kommen eben Kräfte raus, dann hast du noch Spannungsquerschnitte... Kraft durch Fläche gleich Spannung.
Kraft durch Fläche kannste für nen rein Normalkraft belasteten Stab machen. Ins Detail zu gehen bringt hier nix, aber mal als Vergleich:
Fragt dich einer nach dem Weg nach Shanghai und du sagst "Kein Ding, den Weg von Wuppertal nach Remscheid kenn ich, der Rest ist unwichtig."

Meine unmaßgebliche Meinung:
(Ich mach sowas "ab und zu", sprich Bewertung von Restlebensdauern von Tragwerken, Abgleich von FEM Modellen durch Versuchsreihen etc.)

Vergiss das Rechnen, erst recht auf dem genannten Wege. Da kannste gleich morgens im Kaffeesatz lesen, haste mehr von.

Wenn man ansatzweise Infomationen erhalten will, rechnet man sowas mit FEM.
Die Modellierug ist auch gar kein Thema. (naja, bei Modellfestegung für die Mikroanrissmodellierung an den Nähten usw. kann das schon ne Diplomarbeit werden)
Viel komplizierter ist es, aussagekräftige Ersatzlasten für die real auftretenden Belastungen festzulegen.
Tragfähigkeit ist ja nicht das Thema, maßgeblich geht es um das kummulierte Ermüdungsspektrum.
Ohne vernünftige Lastansätze keine brauchbaren Ergebnisse.

Schöne bunte Spannungsplots von nem belasteten Steuerrohr klopp ich in 3 Minuten aus FEM. Nur wert sind sie für die Beurteilung der Frage exakt gar nichts, wenn die Lastansätze nicht die Realität ansatzweise abbilden.

Meine 2 Pfennige zum Thema:
Ordentlich arbeiten, nicht zu unsinnige Abmessungen wählen und fettich ist.
Zuletzt geändert von MiWi am 22.01.2013, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß, Michael

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Felt-Jäger
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von Felt-Jäger »

Sagen wir mal so:
Finite Elemente hin, Cremonaplan her, berechnen und konstruieren kann man viel, Problem dabei ist wie MIWI schon sagt, vernünftige Informationen vor allem für die Dauerlast zu bekommen.
(Ich arbeite seit 1997 in den Bereichen Automotive-, Defence Technology- und Aviation- Engineering, überwiegend bei Metallstrukturen und Mechanismen, bin also bei sowas nicht unbedingt der blutige Anfänger)

Gehen wir mal davon aus, das hier stinknormaler Stahl (bzw ein vorhandenes Standard-Steuerrohr mit 1 oder 1 1/8 Zoll Steuersatz) verwendet werden soll, würd ich aus der Erfahrung und aus dem Bauch raus mal grob folgendes empfehlen:
Bei nem Daily Driver mit 26 oder 28 Vorderrad würd ich nicht unter 9cm gehen,
bei nem seltener gefahrenen Showbike nicht unter 7cm
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MiWi
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

Ich verlass mich bei sowas auch auf mein Bauchgefühl.
Und mein Bauch sagt das selbe wie Feltis Bauch.

Knapp unter 10cm kann man problemlos verantworten.
Gruß, Michael

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Felt-Jäger
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von Felt-Jäger »

MiWi hat geschrieben: Und mein Bauch sagt das selbe wie Feltis Bauch.
....wobei sich unser Bauchumfang aber nicht ganz unwesentlich unterscheidet... zum Glück für MIWI! :mrgreen:
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

Mehr Bauch - mehr Gefühl. :mrgreen:
Gruß, Michael

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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von schraubenkoenig »

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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

warum kam sowas nicht als erste Antwort?
Weil es dem Threadersteller nichts für seine Frage geholfen hätte.
Auf die Ausgangsfrage habe ich mit einer praxistauglichen Angabe geantwortet.
Ich war davon ausgegangen, dass als Antowrt eine grobe Angabe in Zentimetern erwünscht ist, und nicht der Ratschlag "wieso, rechne es doch einfach".
Gruß, Michael

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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von schraubenkoenig »

,,;.

na dann:

Tante google spuckt Maße aus....

es gibt MTB Rahmen (S) die z.T. unter 100mm haben...
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mops-cruiser
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von mops-cruiser »

schraubenkoenig hat geschrieben:,,;.

na dann:

Tante google spuckt Maße aus....

es gibt MTB Rahmen (S) die z.T. unter 100mm haben...

Das ist auch echt verwirrend ;;.
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MiWi
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Re: Wie kurz kann ein Steuerrohr sein?

Beitrag von MiWi »

Wieso ist das verwirrend ?


I.d.R. ist der Steuerkopf recht massiv, d.h. ein kräftiger Knoten mit gussets und dergleichen. Das Steuerrohr hat normalerweise nen großen Durchmesser wegen der integrierten Lager, oft sogar für "tapered steerer" (wie heißen die konischen Steuerrohre auf deutsch im Fachjargon?) . Damit ist dann auch der Gabelschaft im Bereich der höchsten Belastung deutlich kräftiger und widerstandsfähiger. Die sind dann unten ja 1.5 Zoll. So ein Lager und so ein Gabelschaft sind schon ne ganz andere Hausnummer, als der übliche 1.0 oder 1.1/8 kram an cruiser-Gabeln.

Alles aus (im Vergleich zum Wald und Wiesenstahl) hochfesten Materialien.
Dazu normale Steuerkopfwinkel (d.h. i.d.R. nicht so flache wie beim Cruiser) und meist ordentliche Verarbeitung der Schweißnähte. Rohrwandungen und Rohrendverstärkungen, die dafür ausgelegt sind usw.

Ist überhaupt kein Problem, wenn es sauber konstruirt und gefertigt ist.

Bild
Gruß, Michael

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