Adler "Modell 218"?

[Peddälhead]

Hab schon sehr lange dieses Adler aus den 50ern, vor einiger Zeit zerlegt und auf den Dachboden geschafft,
fast vergessen, dann gestern den "Dachbodenfund" gemacht
Das Rad hat aber sehr feine Ausfallenden (nach vorne geschlitzt) und eine sehr feine Gabel, ist recht leicht,
sonst aber wie ein Tourenrad ausgestattet, auch der typische breite Adlerlenker, bis auf die Felgen und den Sattel scheint alles original oder zumindest zeittypisch zu sein.
Eine Modellbezeichnung steht leider nicht drauf, Bj oder RN habe ich nur im Kopf, müsste aber 54 sein...

[KoZoni]

Huiiii ist der schick! So einen Fund würde ich auch gern auf meinem Dachboden machen ... no chance!!!

[ohneee]

Alter, sieht das geil aus! Ich habe auch ein Adler, leider um einiges rattiger. Baujahr '54 kann eigentlich nicht sein, den '53 war der Spaß vorbei Die Seite fahrradsammler.de kennst du? Da solltest du Infos zur Rahmennummer finden.
Ich könnte mir auch ein Vorkriegsbaujahr vorstellen, nach dem Krieg hatten die Räder aus Frankfurt eigentlich mehr Dekor. Die hatten auch immer etwas sportlichere Räder im Programm. Meistens hatten die Sportmodelle allerdings einen anderen Lenker mit längerem Vorbau und eine Seilzugstempelbremse. Wobei du die typische Adler-Bremse hast, also wird es wohl original sein. Was ist denn das für ein Tretlager? Glocke oder Keil? Die Sportmodelle hatten oft Kurbeln mit Keilbefestigung.

[IPimpYourFahrrad]

@ohneee: wo hast du das mit den 1954 her? Auf Wiki wird kein Datum zum Ende der Fahrradproduktion genannt, nur das die Motorräder bis 57 gebaut wurden. Ich würde mal vermuten das es auch bis dahin Fahrräder gab.

[Peddälhead]

Ich hatte noch eine F&S Zweigang eingespeicht, die ist mit 54 gestempelt - so kam es zu diesem Jahr.
Bei dieser Nabe möchte ich auch das Ritzel wechseln, da die Übersetzung (im "Schnellgang" ) für´s Flachland hier sehr leicht ist.

Ehrlich gesagt: Ich hab mich nur noch nie so recht mit Adler-Historie befasst, und das Rad landete nach Konservierung und wenigen Fahrten nach dem Umzug auf dem Dachboden. Denke die Form des Adlers und des Steuerkopfschildes passt auf 50er Jahre.

Die Nr ist 13468xx - kann eigentlich nicht sein (ist schief geprägt und die vorderen Zahlen schwer zu lesen)
Das Tretlager ist ein Fall für sich: Ein das typische50er Jahre Adler-Lager eben (eher Glockenlager) - keine Keile. Ist irgendwo eine Explosionszeichnung oder Ausbauanleitung davon im Netz zu finden?

"Richtige" Sporträder (also die typischen bunten, mit schmalem, geraden Lenker mit Vorbau, Felgenbremsen und Dreigang) kenne ich von Adler nicht. Wie gesagt nur die Gabel, die Ausfallenden und das leichtere Gewicht unterscheiden es von einem Standard-Tourenrad der 50er Jahre...

[IPimpYourFahrrad]

Mit der Rahmennummer ist es zumindest schonmal ein Rad nach 1945. Das die Liste auf fahrradsammler.de nur bis 54 geht muss nicht Heißen das dort die Produktion geändet hat, es heißt nur das er noch keine Datierten Räder aus der Zeit danach hatte.

[Peddälhead]

Ja richtig, wie bereits gesagt ist es ein Nachkriegsrad, daß die RN-Listen (bei manchen Marken mehr, bei manchen weniger) nur ein Richtwert sind und auch mangels Beteiligung nicht vollständig sind dürfte mittlerweile auch Jedem bekannt sein.
Das exakte Bj interessiert mich aktuell gar nicht so brennend, Was Sinnvolles zum Tretlager öffnen oder Ritzel tauschen bai der F&S Zweigang fände ich besser, muss es doch geben - denn Adler ist ja (nach Opel) DIE Fahrradmarke aus dieser Gegend gewesen.

[IPimpYourFahrrad]

Ritzel Demontage hier: http://scheunenfun.de/f+s_zweigang-torpedo.htm
Glockenlager Demontage hier: http://www.fahrradsammler.de/index.php?article_id=129
Der aussage das es keine Brauchbaren Abzieher gibt, dem kann ich nur wiedersprechen, meiner geht Bestens und macht nichts Kaputt.

[Peddälhead]

Schön, Die alten Seiten, Tips & Tricks mal wider zu sehen
Dieses Adler Tretlager ist anders aufgebaut, es hat einen Ring zum Nachstellen.
Wenn Du diese Anleitung für das Standard-Glockenlager 1:1 Jemanden empfohlen hättest, der den Unterschied nicht bemerkt hätte, hätte er mit großer Wahrscheinlichkeit den Nachstellring beim Ausbauen kaputt gekloppt und das Lager wäre Schrott gewesen.

Das ich zuerst die Kurbel abnehmen muss und wie ich das mache ist mir auch klar.
Schraubritzel mache ich übrigens am liebsten mit der Miniflex ´runter (bzw. mit der Flex erhitzen und dann mit einer Kettenpeitsche drehen) wenn das Ritzel schon zu verschlissen ist um wieder verwendet zu werden.

[IPimpYourFahrrad]

Natürlich gehört zu der Ausführung solcher Arbeiten auch immer ein bischen Gesunder Menschenverstand... Entschuldigung, wenn ich den bei dir Vermutet habe
Mach doch bitte mal ein Bild der Linken Tretlagerseite.

[Peddälhead]

Na ja, oder ich werd einfach mal wen fragen der sich mit Adler Tretlagern (und verschiedenen Modellen) schon mal praktisch befasst hat.

[hoschi]

Ich kann bezüglich des Tretlagers auch nicht helfen, aber das Rad ist in seiner Schlichtheit (und dem Erhaltungszustand) einfach nur schön... ich würde wetten, es läuft auch sehr gut und das Fahren macht einfach nur Spaß.

[Peddälhead]

Hallo Hoschi, ja mir gefällt es auch so schlicht, fährt auch ganz geschmeidig, obwohl ich die schweren Kaliber - Tourenräder aus den 30ern - eigentlich am liebsten fahre. Hoffentlich kann ich es im Herbst mal wieder zusammenbauen und fahren, den im Moment wird die Garage komplett von einem Bootsbauprojekt belagert (siehe unten) - nur so am Rande...*fährt immerhin auch gerade auf zwei rädern*
PS: Ich bin beruhigt, es schreiben ja doch noch Einige, ich dachte schon die Muffenabteilung wäre ausgestorben oder von Facbook aufgekauft worden...

[ohneee]

Die Nabe wird nicht original sein. Wie gesagt, '54 war der Spaß vorbei (jaja Motorräder gabs da noch, Schreibmaschinen sogar bis in die 90er - gähn...), außerdem glaube ich gar nicht, dass die Frankfurter überhaupt Nabenschaltungen verbaut haben. Die einfacheren Schalträder hatten jedenfalls meistens eine 3Gang-Kettenschaltung (mit Rücktritt, furchtbare Kombination...), die besseren das Adler-Tretlagergetriebe, das es bis in die 50er noch gab. Vielleicht hat jemand das Rad mal nachträglich getunt, vielleicht war es auch ein Ladenhüter und wurde vom Händler etwas optimiert, damit es besser zu verkaufen war.

Das Tretlager ist eigentlich kein richtiges Glockenlager. Es besteht aus einer glatten Achse, die sich in zwei Industrielagern dreht. Bei Blitzrad wurde mal was drüber geschrieben. Die Konstruktion ist ziemlich robust und hält weit über 100.000 Kilometer. Wenn es kein Spiel hat oder sonst irgendwie Liebe braucht, würde ich da echt nichts dran machen, auch weil das alles von den Maßen her recht speziell ist. Die Tretlagerdose ist über 80mm breit und hat einen Innendurchmesser von irgendwas um die 30mm. Wenn da was beim Ausbau kaputt geht, kannst du suchen und zahlen, einfach was nettes von Renak einbauen oder so, das geht nicht. Naja, du suchst nach Leuten, die sich praktisch mit dem Lager befasst haben, ich habe mir nicht getraut, es auseinander zu nehmen

[Peddälhead]

Hallo Ohee, cool - danke - damit geht´s weiter!!! Sieht aus wie wenn das Mod. 218 bei Blitzrad auch den feineren Hinterbau und die nach vorne offenen Ausfallenden hat - demnach wäre mein Adler evtl. auch ein Modell 218. (218 steht für?)
Das das Lager ("Rillenlager") irgendwas Spezielles ist hab ich geahnt - aber jetzt habe ich ein Bild wie es innen ausschaut. (gleich gespeichert)
Es hat nur minimal Spiel, deshalb werde ich erst mal nichts dran machen... Wer die Zweigang "verbrochen" hat weiß ich - habe ich selbst eingebaut...