Dirty Diana
Re: Dirty Diana
So, hab die Datenblätter gefunden:
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Re: Dirty Diana
Hi MiwiMiWi hat geschrieben:Hi Chris.
Derzeit hab ich noch kein Fußpedal (ist aber bestellt). Dann will ich den billigen China-Handbrenner etwas strippen. Der ist Mordsschwer und sehr unhandlich.
Ich schweiße i.d.R. ohne Puls, je nach Rohrknoten andere Stromstärken.
19x0.8mm Kettenstrebe an Tretlager z.B. mit 48 Ampere.
35X0.9mm Unterrohr an Steuerrohr 37x1.2 z.B. mit 58 Ampere.
Alles 1.6er Nadel.
Zusatz 1.2mm. Alles andere ist zu dick, kühlt das Schweißbad bei den dünnen Rohren sofort aus.
In den Rahmenbauforen sind sich auch die Profis einig, selbst 1.6er Zusatz ist schon zu dick.
Zusatz kann man 312er nehmen, sieht netter aus (schwarz/weiß Zusatz).
Macht z.B. Georg Blaschek so. Die Amis nehmen Weldmold 880, ist auch nen s/w Zusatz, was genau wollen die aber nicht sagen.
Gängi ist unlegierter ER70 / WSG2 ,alternativ wird auch der mittellegierte ER80S-D2 empfohlen = W Mo =1.5424. Auch Reynolds rät zu 70S bzw. 80S bei den ganz hochfesten Rohren, ich hänge gleich mal die Reynolds Datenblätter an, wenn ich sie noch finde.
Beim Rahmenbau ist die Duktilität der Naht wichtig, nicht die Streckgrenze. Die CroMo Legierungsbestandteile mischen sich echt mit dem geringen Schweißnahtvolumen.
MO-Füller / ER80S erreicht in der Naht Festigkeitswerte, die dem CroMo Grundwerkstoff entsprechen, somit etwas höherfest als SG-2, aber leider auch weniger duktil.
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung ,ohne FußPedal bei solchen Wandstärken stell Ich´s Mir auch recht Tricky vor ,Doppel Hut ab Bin wie geschrieben noch lange nicht soweit ,zurzeit mit ner 2.2 Nadel & 2.4 Zusatz zu Gange ,bin aber auchnoch an 5 mm Blechen am Knechten ums Gefühl zu bekommen
Edelstahl sollte ja eh mit sowenig Hitze/Ampere wie nur ebend möglich verbraten werden ,nen 1.2 Zusatz hatte Ich bisher nochnicht in der Hand
Aufjedenfall Hut ab ,hoffe das Ich auch dahin komme aber mit Übung & Fleiß ist ne Menge machbar
LG Chris
Wax em´ Down
Re: Dirty Diana
MiWi hat geschrieben:
Nutze eh nicht die monster-legierten Hightechrohre. Sind mir viel zu dünn und anfällig. Ich arbeite in der Regel mit normalen CroMo oder Nivacrom Rohren (Columbus Thron, Zona etc., TrueTemper und Dedaccaia), die haben um 0.8mm an der Endverstärkung und 0.5mm in der Mitte.
Die Papierdünnen 0.57/0.38mm Röhrchen überlasse ich der Waden-Rasier-Fraktion.
Wax em´ Down
Re: Dirty Diana
Beim CroMo ist wenig Hitze / Minimierung WEZ auch das Ziel.Edelstahl sollte ja eh mit sowenig Hitze/Ampere wie nur ebend möglich verbraten werden
Man geht aber genau umgekehrt dran.
So viel Ampere wie möglich, weil die Einwirkungsdauer ganz entscheidend ist.
So wie viel Dampf wie eben geht, schnell rein und schnell wieder raus.
Re: Dirty Diana
Moin MiWi,
haste wieder feinstens gemacht. Schöne Erklärungen, da lernt man immer amtlich was dazu.
Grüße
Ive
haste wieder feinstens gemacht. Schöne Erklärungen, da lernt man immer amtlich was dazu.
Grüße
Ive
Aktuell im Angebot:
* Doppelkopf
* Mein erster Cruiser nicht für mich
* Doppelkopf
* Mein erster Cruiser nicht für mich
Re: Dirty Diana
ihr beiden.
Da ich heute 6 Uhr ausm Bett gefallen bin, hab mich mal anne Drehbank gestellt.
Kühlkörper mit Formiergasanschluss für das Steuerrohr. Da sind Konen drin, die die Kühlkörper im Rohr spreizen. Mit den Aludeckeln wird dann halbwegs gasdicht abgeschlossen.
Ist jetzt Kupfer, weil grad noch nen Rest rumlag. Eigentlich ist das etwas weich, Messing wäre schöner gewesen (zu bearbeiten und Kratz-unempfindlicher).
Da ich heute 6 Uhr ausm Bett gefallen bin, hab mich mal anne Drehbank gestellt.
Kühlkörper mit Formiergasanschluss für das Steuerrohr. Da sind Konen drin, die die Kühlkörper im Rohr spreizen. Mit den Aludeckeln wird dann halbwegs gasdicht abgeschlossen.
Ist jetzt Kupfer, weil grad noch nen Rest rumlag. Eigentlich ist das etwas weich, Messing wäre schöner gewesen (zu bearbeiten und Kratz-unempfindlicher).
Re: Dirty Diana
Ähmm, cool, irgendwie...
Und jetzt erklär mir als totalem Laien mal bitte kurz wozu und warum und wieso und überhaupt.
Und jetzt erklär mir als totalem Laien mal bitte kurz wozu und warum und wieso und überhaupt.
Re: Dirty Diana
richtig fein miwi.
als nebeneffekt zieht dir das kupfer die wärme aus dem schweiss/lötbereich.
könnte sich beim löten als nachteil erweisen, bei schweissverbindungen auf jeden fall von vorteil.
@182°
formiert (also mit inerten gasen gefüllt) wird, in kurzen worten, um die rückseite beim schweissen vor oxidation zu schützen, bzw. oxide zu reduzieren.
als nebeneffekt zieht dir das kupfer die wärme aus dem schweiss/lötbereich.
könnte sich beim löten als nachteil erweisen, bei schweissverbindungen auf jeden fall von vorteil.
@182°
formiert (also mit inerten gasen gefüllt) wird, in kurzen worten, um die rückseite beim schweissen vor oxidation zu schützen, bzw. oxide zu reduzieren.
Horrido, Markus
Re: Dirty Diana
Die Kühlkörper werden während des Schweißens mittels Konen im Steuerrohr an die Wandung im Bereich Unterrohr- und Oberrohr-Anschluss gespannt.
Sie nehmen Wärme auf und verkürzen damit die Einwirkdauer und Höhe der Temperatur.
Ziel ist möglichst wenig und möglichst kurzzeitig Hitze in den Stahl einzubringen.
(Gefügestruktur, Versprödung in der Wärmeeinflusszone usw).
Das ganze merkt man rein praktisch erstmal in deutlich weniger Verzug. Schont auch die Fräser beim Lagersitze fräsen. Darüber hinaus wird die WEZ kleiner und die Versprödung geringer. Macht den Rahmen langlebiger.
Da ich ja ab jetzt alle Nähte von hinten formiere (also den Rahmen auch von innen mit Schutzgas fülle), müssen diese Kühlkörper zum einen einen Anschluss für das Argongas haben und zum anderen die Öffnungen des Rahmens verschließen. Das Argon drückt dann die Luft raus und strömt permanent langsam nach.
Das Formieren verhindert eine Oxidation / Verzunderung der Naht von innen. Bei den dünnen Wandungen schweißt man ja voll durch, d.h. schmilzt auch innen voll auf. Also beaufschlagt man das da auch sinnvollerweie mit Argon. So ein blankes Steuerrohr fräst sich auch wieder viel einfacher und schonender, als ein oxidiertes / verbranntes.
Sie nehmen Wärme auf und verkürzen damit die Einwirkdauer und Höhe der Temperatur.
Ziel ist möglichst wenig und möglichst kurzzeitig Hitze in den Stahl einzubringen.
(Gefügestruktur, Versprödung in der Wärmeeinflusszone usw).
Das ganze merkt man rein praktisch erstmal in deutlich weniger Verzug. Schont auch die Fräser beim Lagersitze fräsen. Darüber hinaus wird die WEZ kleiner und die Versprödung geringer. Macht den Rahmen langlebiger.
Da ich ja ab jetzt alle Nähte von hinten formiere (also den Rahmen auch von innen mit Schutzgas fülle), müssen diese Kühlkörper zum einen einen Anschluss für das Argongas haben und zum anderen die Öffnungen des Rahmens verschließen. Das Argon drückt dann die Luft raus und strömt permanent langsam nach.
Das Formieren verhindert eine Oxidation / Verzunderung der Naht von innen. Bei den dünnen Wandungen schweißt man ja voll durch, d.h. schmilzt auch innen voll auf. Also beaufschlagt man das da auch sinnvollerweie mit Argon. So ein blankes Steuerrohr fräst sich auch wieder viel einfacher und schonender, als ein oxidiertes / verbranntes.
Zuletzt geändert von MiWi am 30.03.2013, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Dirty Diana
War ich mit dem Tippen zu langsam / Markus war schneller.
Und klar: Heatsinks AUSSCHLIESSLICH zum Schweißen.
Beim Löten ist das der Tod. Bis der Anschluss samt Kühlkörper auch Teperatur ist, ist das Rohr in den ewigen Jagdgründen.
Und klar: Heatsinks AUSSCHLIESSLICH zum Schweißen.
Beim Löten ist das der Tod. Bis der Anschluss samt Kühlkörper auch Teperatur ist, ist das Rohr in den ewigen Jagdgründen.
Re: Dirty Diana
Hier mal ein Bild eines käufliche Exemplares, da sieht man die Spreizkonen.
Die Löcher und Sägeschnitte sind halt schön, um das Ding zu spreizen aber trotzdem noch ein Teil zu haben. Hantiert man mit Vierteln oder so, kann das schnell nerven.
Ich hatte erst kleinere Endlöcher gebohrt, da haben sich die Kühlkörper aber arg gegen das Spreizen gewehrt. Hab halt ne recht dicke Wandstärke der Kühlkörper, weil die Teile aussen 33.8 mm haben (34er Steuerrohr) und innen nur M12 mit Konen aus abgedrehten 12mm Muttern sind.
Also hab ich dann die Schlitzenden-Löcher erweitert, um die Dinger weicher zu machen.. Ist nicht so todschick, der Funktion tut es aber keinen Abbruch.
Durch die Rillen sollen das Argon an alle Breiche vordringen können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bevor ich sowas für nen 3 stelligen $-Betrag kaufe, stelle ich mich lieber nen Vormittag in den Keller.
Die Löcher und Sägeschnitte sind halt schön, um das Ding zu spreizen aber trotzdem noch ein Teil zu haben. Hantiert man mit Vierteln oder so, kann das schnell nerven.
Ich hatte erst kleinere Endlöcher gebohrt, da haben sich die Kühlkörper aber arg gegen das Spreizen gewehrt. Hab halt ne recht dicke Wandstärke der Kühlkörper, weil die Teile aussen 33.8 mm haben (34er Steuerrohr) und innen nur M12 mit Konen aus abgedrehten 12mm Muttern sind.
Also hab ich dann die Schlitzenden-Löcher erweitert, um die Dinger weicher zu machen.. Ist nicht so todschick, der Funktion tut es aber keinen Abbruch.
Durch die Rillen sollen das Argon an alle Breiche vordringen können.
Lange Rede, kurzer Sinn: Bevor ich sowas für nen 3 stelligen $-Betrag kaufe, stelle ich mich lieber nen Vormittag in den Keller.
Re: Dirty Diana
Applaus ,da haste Dir ne echt hübsche Formiereinrichtung geschnitzt
LG Chris
LG Chris
Wax em´ Down
Re: Dirty Diana
Ich hab den Nachmittag mit Geröhr, Lochsäge und Feile zugebracht.
Wir sind auf einem gutem Weg...
Die Anschlüsse sind fast, wie ich sie haben will. Hier und da noch ein bisken Liebe und dann fluppt das.
Die blauen Markierung zeigen an, wo die Endverstärkung der Rohre auf die dünnere Wandung in Rohrmitte abfällt (messe ich vorher mit einem Taster und Messuhr aus).
Ich habe bewusst etwas längere endverstärkte Zonen in Richtung Steuerkopf gelegt.
Wir sind auf einem gutem Weg...
Die Anschlüsse sind fast, wie ich sie haben will. Hier und da noch ein bisken Liebe und dann fluppt das.
Die blauen Markierung zeigen an, wo die Endverstärkung der Rohre auf die dünnere Wandung in Rohrmitte abfällt (messe ich vorher mit einem Taster und Messuhr aus).
Ich habe bewusst etwas längere endverstärkte Zonen in Richtung Steuerkopf gelegt.
Re: Dirty Diana
A hard days work….
Hab mich um die interne Kabelführung gekümmert.
Hinterradbremse läuft durchs Oberrohr, beide Schaltzüge durch das Unterrohr. Die Röhrchen treten in den verstärkten Endbereichen ein/aus.
Zunächst habe ich die Lage der Löcher festgelegt und dann Untermaß-Löcher 5mm gebohrt.
Aus CroMo Rohrresten hab ich dann Verstärkungsplättchen geschnitzt und mit alten Speichen (als Feder) hinter die zuvor erstellten Öffnungen geklemmt. Das ganze wurde dann mit Silber verlötet.
Im Unterrohr laufen die Hüllen der Schaltzüge durchgehend. Ich habe 6x0.5mm Messingröhrchen eingesetzt. Das war mittelschwer fummelig, die reinzukriegen und so auszurichten, dass die nicht aneinander klappern. Hat einige Nerven gekostet.
Den Zug für die hintere Scheibenbremse wollte ich nicht durchgehend führen. Hatte ein wenig Bedenken wegen der Reibung auf der Länge. Also habe ich aus einer Edelstahlwelle Kabelstopper gedreht. Diese haben im Grunde die Abmessungen von Endkappen,diese sind dann innen im Oberrohr mit nem 4x0.5mm Messingröhrchen verbunden. Die Zughüllen enden am Ein- und Auslass, im Messingröhrchen wird der Bremszug mit nem Jagwire „inner-liner“ geführt, das dürfte in dem Messingrohr sehr verlustarm sein.
Innen:
Aussen:
Hab mich um die interne Kabelführung gekümmert.
Hinterradbremse läuft durchs Oberrohr, beide Schaltzüge durch das Unterrohr. Die Röhrchen treten in den verstärkten Endbereichen ein/aus.
Zunächst habe ich die Lage der Löcher festgelegt und dann Untermaß-Löcher 5mm gebohrt.
Aus CroMo Rohrresten hab ich dann Verstärkungsplättchen geschnitzt und mit alten Speichen (als Feder) hinter die zuvor erstellten Öffnungen geklemmt. Das ganze wurde dann mit Silber verlötet.
Im Unterrohr laufen die Hüllen der Schaltzüge durchgehend. Ich habe 6x0.5mm Messingröhrchen eingesetzt. Das war mittelschwer fummelig, die reinzukriegen und so auszurichten, dass die nicht aneinander klappern. Hat einige Nerven gekostet.
Den Zug für die hintere Scheibenbremse wollte ich nicht durchgehend führen. Hatte ein wenig Bedenken wegen der Reibung auf der Länge. Also habe ich aus einer Edelstahlwelle Kabelstopper gedreht. Diese haben im Grunde die Abmessungen von Endkappen,diese sind dann innen im Oberrohr mit nem 4x0.5mm Messingröhrchen verbunden. Die Zughüllen enden am Ein- und Auslass, im Messingröhrchen wird der Bremszug mit nem Jagwire „inner-liner“ geführt, das dürfte in dem Messingrohr sehr verlustarm sein.
Innen:
Aussen: