Den Halter gabs in der Bucht. Hab nur den Befestigungsriemen nachpigmentiert, die Messingschließe werd ich irgendwann noch ein wenig polieren, um das Muster besser herauszuarbeiten.
BTT:
Wenn der Fahrer schon etwas professioneller war, wurde der Sattel nicht nur geschnürt, sondern zu den Rennen durch einen kleineren leichteren, vor allem ungefederten ersetzt. Dies fand in den 30er Jahren dann mehr und mehr Verbreitung.
Also werd ich auch hier diese Option zeitweise nutzen und hab da einen schönen stilvollen Sattel restauriert.
Es ist ein alter französischer "Ideale", der hatte jede Menge Wasserflecken und Schimmel, ausserdem war der so dreckig, das er schon fast schwarz wirkte.
Erstmal wurde das Untergestell wieder auf Chromglanz poliert, nen neuen Sattelkloben hat er auch bekommen. Das Sattelleder selbst wurde erstmal in einer Sattelseifenlösung 2 Tage eingeweicht, um die tiefgehenden Flecken halbwegs wegzubekommen. dann wurde kräftig geschrubbt und das ganze Teil mit Stoffbandagen wieder in Form gebracht und so zum Trocknen aufgehangen.
Nach dem völligen Durchtrocknen des Sattels bin ich der Oberfläche erst mit 340er und dann mit 600er Schleifpapier "ans Leder" gegangen. Dadurch wurde die Oberseite wieder schön homogen und geschlossen. Nach dem ausgiebigen Abblasen mit Druckluft wurde Ober- und Unterseite mehrfach mit Sattelfett behandelt und anschließend auspoliert.
Das Ergebnis kann sich imho sehen lassen:
hydrant59.jpg
hydrant58.jpg
Ausserdem hab ich eine Nummerntafel nach altem Vorbild aus dünnem Stahlblech angefertigt und wie damals üblich dann komplett schwarz lackiert. Diese ist durch die Klemmschellen wegzeugfrei abnehmbar, der eine Halter hat an den Lederdurchführungen eine typische Zahnung. Diese wurde damals für die Plomben verwendet, wenn die Nummer am Rahmen befestigt war und der Fahrer in die Starterliste eingetragen wurde. Dann wurde ein dünner Plombendraht durch diese Zahnung um das Oberrohr gezogen und mit einer geprägten Bleiplombe versiegelt.
Diese Plombierung sollte verhindern, das ein einmal technisch abgenommenes Rad nicht gegen einen anderen Rahmen oder Komplettrad getausch werden konnte.
Angebracht wurde diese am Oberrohr im vorderen Bereich.
Auf dem Schild befindet sich jetzt als Landeskennung das alte Saarwappen aus der Zeit der saarländischen Souveränität sowie eine weiße Startnummer (wurden ganz früher oftmals bei Veranstaltungen mit Kreide aufgemalt, deshalb weiß auf schwarz), die zufällig mein Baujahr wiederspiegelt...
Hier mal ein Pic:
hydrant60.jpg
und so ists dann montiert:
hydrant61.jpg
Da die damaligen Strassenverhältnisse eher suboptimal waren und der Fahrer ständig mit einem Plattfuss rechnen musste, wurde neben Flickzeug und einem Reifenmontagehebel (bei dem als Kombiwerkzeug auch meist die Schraubenschlüssel für die Achsmuttern eingearbeitet waren) auch ein Ersatzschlauch mitgeführt. Insbesondere wenn ein Schlauch zB durch einen Hufnagel so beschädigt wurde, das man ihn nicht reparieren konnte.
Dieses "Ersatzteilpaket" wurde meist mit einem Lederstraps, der auch als Ersatz für einen zB durch Sturz beschädigten Pedalriemen dienen konnte, an den Hinterbaustreben befestigt.
Da die Schläuche in den 20ern und 30ern noch aus Naturkautschuk bestanden, waren diese von der Farbe meist ziegelrot.
Hier seht ihr jetzt meine Version davon:
hydrant62.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.