Offenbar ist es in diesem Land sehr leicht und Gang und Gäbe, Leute gegeneinander auszuspielen und aufzuhetzen.
Jung gegen Alt.
Arm gegen Reich.
etc
Und halt auch Autofahrer gegen Radfahrer gegen Fußgänger gegen Autofahrer usw.
Teilweise schimmerte dieses Einstellung ja auch im oben genannten Thread durch. Das ist nicht als Kritik gemeint, ich kann verstehen, dass man sauer wird, wenn man im Verkehr eingeschränkt und/oder gestört wird.
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Nun sind wir Cruiseranten (Cruiseristi? Cruisisten?) ja die "Rockers" unter den Radfahrern.
Wir sind tief, wir sind breit, wir sind teilweise dickärschig, und wir sehen böse aus.
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Wer, wenn nicht wir, sollten also - um dieses ständige "Gegeneinander" aufzulösen - mit gutem Beispiel vorangehen und eine Art permanente Aktion vertreten, die da eben heißt: "Fair Cruiser".
Was genau soll das heißen?
Es ist nun mal so, dass im allgemeinen Miteinander - vor allem da, wo man sich nicht persönlich kennt, aber zwingend miteinander zu tun hat - Fehler passieren. Nicht nur Fehler, auch einfach Unachtsamkeiten, Missverständnisse, usw. - der eine hat schlechte Laune und lässt sie am nächsten, den er im Verkehr trifft, aus , der nächste hat gute Laune, lässt sich aber wegen eines kleinen Fehlers eines anderen runterziehen usw.
Ein Teil der Verkehrsteilnehmer mag einfach unachtsam sein. Sowas passiert.
Ein anderer Teil mag seinen fahrbaren Untersatz tatsächlich als Testikelprothese ansehen und ob der vermeintlichen Potenz sich entsprechend verhalten - aus Prinzip, weil er - seines Gefährtes entledigt - zuhause im stillen Kämmerlein genau weiß, was er in Wahrheit ist: ein kleines Würmchen.
Da es im ersten Moment schwer abzuschätzen ist, wer welcher Gattung angehört, ist es vielleicht von Vorteil, grundsätzlich davon auszugehen, dass derjenige zur ersten Kategorie gehört.
Und selbst wenn nicht, so ist ein Würmchen ja erstmal eher bemitleidenswert, auch wenn es sich für eine Cobra hält - wer am Boden liegt, auf den muss man ja nicht noch drauf treten. Zumal: Welchen Sieg trägt man schon davon, wenn man einen Wurm zertreten hat?
Und da wir ohnehin wissen, dass niemand unfehlbar ist, kann man vielleicht einfach mal Nachsicht üben.
Verständnis.
Oder eben Mitleid.
Und genau das wäre diese Aktion, diese Idee "Fair Cruiser".
Wir, die zwar stärker als Fußgänger und die meisten Spandex-Fetichisten, aber schwächer als Motorrad- und Autofahrer sind - also aus der verkehrlichen Mitte entspringen - und streckenweise optisch (Fahrer und Bike) unmotorisierten HAs nahe kommen, sind doch genau die Richtigen, um die Hand zu reichen ... für eine Welt in Frieden und Ruhe, für eine Welt, die im Einklang und Ausklang sich ergänzt, Kohäsion und Adhäsion in Reinkultur, Yin und Yang, Peter, Paul & Mary, schön und entspannt ist, in der jeder sein Recht auf Verkehr hat - miteinander, nebeneinander übereinander, hintereinander ... Ohne zwingend immer auf sein Recht zu bestehen, sondern mit freiem Geist und offenen Herzen einfach schönen Verkehr zu haben.
Gerade wir, die - rein lokal-optisch zugeordnet - dem für den gut funktionierenden menschlichen Organismus so wichtigem Darmtrakt angehören, kann man kaum vorwerfen, er würde sich zum reinen Selbstzweck prostituieren. Letztlich haben wir es - im Gegensatz zu zB Fußgängern oder Asphaltspaltfahrern - nicht wirklich nötig, uns irgendwem anzubiedern. Sogar Autofahrer hätten eher einen Grund, für Fairness zu plädieren, immerhin sind in der Regel die Autofahrer schuld, wenn sie jemanden, der schwächer ist, zu Brei verarbeiten.
Gut, sicher, das alles soll auch nicht heißen, dass man sich immer alles gefallen lassen sollte, aber in manch einer kniffligen Situation hat ein nettes Wort oder ein humoriger Witz (mit schelmischen Gezwinkere) schon für einige Entkrampfung gesorgt.
Natürlich soll man sich nicht bedanken, wenn man von einer geistig und körperlich überforderten Hausfrau im SUV - bzw von einem SUV mit einer Hausfrau drin - über den Haufen gefahren wird.
Aber die Erwiderung auf solch eine Missetat muss nicht immer mit eingedellten Türen oder Hauben oder Gesichtern erfolgen.
Vor allem KOMMUNIKATION - ein nettes Wort, ein Witz, eine verbale Aufmerksamkeit, ein freundliches Winke-Winke - ist die Magie, die potenziell Probleme des Verkehrs löst und alles wieder in einen geregelten Fluss bringt.
Ihr versteht, was ich meine?
Verkehr muss nicht ständig Krieg sein. Wenn sich alle dazu entscheiden - und so sieht es ja auf unseren Straßen meist aus -, dass Krieg herrscht, dann wird halt auch geschossen. Und dann trifft es dank Querschlägern eben auch Leute, die einfach nur´n bisschen Verkehr haben wollen.
Das ist doch nicht okay!?
Wollen wir uns (bzw wer will) also offiziell dazu verpflichten, mit gutem Beispiel voranzugehen, und dem "Rambo-Radfahrer-Image" entgegentreten?
Nicht nur mit Patches, die uns kennzeichnen, sondern ggf. auch mit Aktionen, Ausstellungen, Aufklärung (Roadrunner hat da ein paar Ideen), so dass vielleicht langsam und stetig ein "Miteinander" etabliert wird, statt einen ständigen "Gegeneinander"?
Ganz nach dem Motto:
"Traffic isn´t War - it´s nice! Fair Cruisers"
(Eine 307seitige Charta-Erklärung für Verhaltensregeln und den monatlichen Mitgliedsbeitrag kann man ja noch ausarbeiten
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So nun - steinigt mich.
![Cool2 +?.,](./images/smilies/cool2.gif)